Auschdieg in Faadrischdung reschds

Eine der technischen Innovationen, die uns die Gegenwart beschert, sind computergenerierte Ansagen in den S-Bahnen der DB, die sich in den Fernverkehrszügen indes noch nicht durchgesetzt haben. Dahinter mag das Kalkül stehen, man müsse den Gast auf der Langdistanz mit einer persönlich klingenden Durchsage auf der Beziehungsebene erreichen und ans Unternehmen binden, was im Falle des notorischen Pendlers im Nahverkehr nicht zwingend erforderlich sei.

Aufgrund dessen bleibt im ÖPNV die Verbindung zum urwüchsigen, kraftvollen Idiom der Söhne und Töchter des Volkes, welche im Führerstand zugange sind, auf der Strecke. Dieser Mangel entfaltet seinen ziehenden Schmerz jedoch erst dann besonders bedrängend, wenn beim Ausfall des automatischen Systems ausnahmsweise wieder die allzu lange schon vermisste Stimme des Zugführers aus dem Mikrophon klingt. Sie vermag gar zu Tränen zu rühren, wenn es sich hierbei um einen waschechten Sohn des Landes handelt, der während einer halbstündigen Fahrt bei jedem der zwanzig Halte treu im sympathisch-melodiösen Ton der indigenen Bevölkerung ankündigt: „Auschdieg in Faadrischdung reschds!“ Ich bin bereits dabei, diesem authentischen Spross seines rechtschaffenen Stammes ein literarisches Denkmal zu setzen, da versäumt er es in der Einfahrt zum Zielbahnhof, sich für immer in die Ohren und Herzen der ehrfürchtig lauschenden Fahrgäste einzusprechen: „Auschdieg in Faadrischdung links!“

Kinderglaube

„Papa, warum gibt’s eigentlich weiße und braune Eier?“ Eines Samstagmorgens am Kaffeetisch stand die Frage plötzlich im Raum. Wie so oft kam sie aus dem Mund meines Sohnes, der mich halb interessiert, halb aufmüpfig ansah, als traue er mir die Antwort nicht so recht zu. Da es sich um eine gänzlich simple Angelegenheit handelte, nahm ich mir die Zeit, etwas zu bluffen. Ich legte die Stirn in Falten, verharrte so  ein paar Sekunden, kniff die Augen zusammen und antwortete dann mit einer Gegenfrage: „Hast du dir schon mal einen Hühnerpopo aus der Nähe angesehen?“ Natürlich hatte er nicht. „Jedes Huhn hat am Popo einen kleinen Schalter.“ Der Satz kam sachlich, lapidar. Die Kinder hingen an meinen Lippen. „Wenn man den Schalter nach oben stellt, werden die Eier weiß. Stellt man ihn nach unten, werden sie braun.“ Stille. Drei Kinder sahen sich an. Sahen mich an. Mein ausdrucksloses Gesicht.

An diesem Tag wuchs meine Autorität als Vater beträchtlich. Zwar hatten mich nach meiner Antwort durchaus gewisse Zweifel beschlichen, ob ich das Missverständnis nicht hätte aufklären müssen. Aber was hätte ich damit bei diesen zarten Kinderseelen angerichtet? Ihr aufrichtiges und bislang nie enttäuschtes Vertrauen zu mir wäre für immer zerstört worden. Früher oder später würden sie es selbst herausfinden. So wie bei der Geschichte vom Klapperstorch.

Eine Weile später kam das Gespräch in der Familie auf Litfaßsäulen – obwohl es in unserem Ort keine einzige dieser Säulen gab, anders als in der Großstadt, wo ich die ersten Jahre meiner Kindheit verbracht und schon früh eine Litfaßsäule ‚erfahren‘ hatte. Die Firma Bärenmarke hatte damals Werbegeschenke für Kinder in Umlauf gebracht: eine Maske aus Karton in der Form eines Bärenkopfes, die man mittels eines Gummis über das Gesicht zog. Und nun fuhr ein kleiner Bär mit seinem Kinderfahrrad auf dem Gehweg dahin, bis ihm die Maske über die Augen rutschte und sein Blindflug abrupt von einer – genau! – Litfaßsäule gestoppt wurde.

Beiläufig streute ich ein, die Litfaßsäule verdanke ihren Namen einem gewissen Theodor Litfaß, der sie um die Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden habe. „Ja klar, genau wie die Hühner mit den Schaltern“, war die prompte Reaktion meiner Großen. Offensichtlich neigte sich die unschuldige Zeit ihrer Kindheit dem Ende zu. Ich seufzte: „Ok, ich geb’s zu, das war damals fake. Unter uns gesagt: Ich hätte doch im Leben nicht daran gedacht, dass ihr mir das abkauft.“ Sie schwiegen beschämt und beleidigt.

„Die Litfaßsäule hat ihren Namen sicher nicht von einem Litfaß“, sagte mein Sohn bestimmt. Woraufhin Tante Google befragt wurde, die uns darüber belehrte, ein gewisser Litfaß habe im 19. Jahrhundert die erste dieser Säulen aufgestellt; dass sein Vorname Ernst war und nicht Theodor, fiel angesichts meiner genialen Leistung nicht ins Gewicht. Die Nachkommenschaft schwieg tief beeindruckt und andächtig ob des stupenden Wissens des Vaters, obwohl dieser lediglich 1 und 1 zusammengezählt hatte.

Von diesem Tag an glaubten sie mir alles – bis auf die Sache mit den Socken. Es war im Winterurlaub: Wir kamen von der Piste und stiegen mit dampfenden Strümpfen aus den Skistiefeln. Infernalischer Gestank erfüllte den Skikeller. „Mit israelischen Armeesocken würde das nicht passieren“, bemerkte ich mit verschnupft klingender Stimme, denn ich hielt mir die Nase zu, „die stinken nämlich nicht.“ „Voll gelogen“, erboste sich mein Sohn, „sowas gibt’s nicht!“ Aus taktischen Gründen konfrontierte ich sie noch nicht mit der Lösung – eingewebte Silberfäden absorbieren den Geruch -, sondern arbeitete auf eine Zuspitzung hin, um ihren Zweifel zu erschüttern: „Wer wettet mit mir?“ Meine Große schlug ein. Ein vergnügter Vater hatte nach der Aufklärung alle Hände voll zu tun, die im Stimmungssturzflug befindliche Jugend wieder aufzubauen.

Seitdem schwankten meine Kinder in strittigen Wissensfragen ob meiner Antworten immer zwischen Skepsis und Ehrfurcht. Aber wetten, dass sie ihren eigenen Kindern mal vom Schalter am Hühnerpopo erzählen werden?

Kalter Kaffee

„Wir benutzen für das Modell der Krone einen Scan“, erklärt die Zahnärztin.

„Dascan ich schon“, sage ich.

Heroisch

Kleinkinder im Zug nerven. Sie quengeln, kreischen oder daddeln mit schrillen elektronischen Geräten. Wenn ich ein Großraumabteil betrete, bin ich konzentriert wie ein Rentner montags um acht bei ALDI: Sind Kinderstimmen zu hören? Kuscheltiere zu sehen? Dudelt aus einer Sitzgruppe die Sandmännchen-Melodie? Oder krabbelt im Flur gar eines dieser kleinen Monster herum?

Ich hatte per App auf meinem Sitzplatz eingecheckt, als über der Rückenlehne drei Reihen vor mir das schokoladenverschmierte Gesicht eines kleinen Blondschopfs auftauchte. Leider war es zu spät, den Platz zu wechseln, und so entschloss ich mich zu einem heroischen Schritt: Ich würde als reifer Erwachsener, der ich bin, die Herausforderung annehmen und das Gejaule über mich ergehen lassen. Sicher werde ich keiner dieser nörgligen Alten, die  sich ihren Ruhestand verderben lassen, nur weil auf dem Bolzplatz vor ihrem Haus 24/7 gekickt wird. Der Blondschopf hat sich inzwischen in meine Richtung vorgearbeitet und quetscht sein Gesicht zwischen Sitz und Zugwand: “Guck mal draußen, wie viele Eisenbahnen!”  Ich nicke und antworte halblaut, auch wenn mir dadurch der wichtige Gedanke entsprungen ist, den ich gerade notieren wollte: “Ja, toll.” Mit Kindern zu reden ist unerlässlich für die Sprachentwicklung in den ersten Lebensjahren. “Was machst du da?” Schön, wenn ein Kind so lebhaftes Interesse zeigt. Ich antworte, ohne von meinem Laptop aufzublicken: “Schreiben.” Man muss sich den begründeten Fragen der nächsten Generation stellen, sie hat ein Recht darauf. Bewusst geräuschvoll tippe ich auf der Tastatur weiter, da taucht im Flur ein zweiter Blondschopf auf, Zopf über der Stirn und Schnulli in der Schnute. Ich gucke schnell weg – Kinder müssen die Welt auch mal ohne die Hilfe von Erwachsenen erkunden dürfen.

Nein, einer von diesen verbiesterten Ü70ern werde ich nicht werden, auch wenn ich es etwas übergriffig finde, dass mein kleiner Freund auf einmal neben mir steht und auf meinen Laptop zeigt: “Liest du mir was vor?” Wurden die Eltern im Kindergarten nicht darauf hingewiesen, dass Pädophile überall ihr Unwesen treiben? Wo stecken die Eltern eigentlich? “Weißt du, das ist nichts für Kinder”, sage ich freundlich, aber bestimmt. “Du bist gemein!” beschimpft mich der Kerl und stampft mit dem Fuß. Ich trage es mit Gleichmut: Kinder müssen Grenzen gewiesen bekommen und eine gewisse Frustrationstoleranz entwickeln. Vielleicht habe ich dem Kind gerade die wichtigste Erfahrung in seinem bisherigen Leben ermöglicht. Der kleine Racker dreht heulend um. Er wird wohl eine Weile brauchen, das zu verarbeiten, denke ich, als mich etwas am Schienbein kitzelt. Der Schwester-Blondschopf sitzt unter dem Tisch und sieht mich erwartungsvoll an. “Das kitzelt”, sage ich und versuche, dabei zu lachen. Offensichtlich habe ich meine Freude nicht überzeugend genug vermittelt, denn im nächsten Moment spüre ich einen stechenden Schmerz: Das Luder hat mich gebissen! Ich ziehe das Balg unter dem Tisch hervor, das aufstößt und sich auf die Tastatur meines Laptops übergibt.

Meine zahlreichen Mails an die Deutsche Bahn, kinderfreie Waggons auszuweisen, wurden bisher nicht beantwortet.

Während es sich bei „Versuchen Sie ihr Glück“ um eine waschechte Realsatire handelt (alles ist tatsächlich passiert), habe ich in diesem Text gegen Ende hin meiner Phantasie das Kommando überlassen …

Versuchen Sie Ihr Glück!

„Komme planmäßig vor 18 Uhr nach Hause“, tippe ich auf WhatsApp ein, als ich im Zug sitze. Bis zum ersten Umsteigen geht noch alles halbwegs nach Fahrplan. Nur der Anschluss-ICE hat bereits mehr als zehn Minuten Verspätung. Das wird eng beim zweiten Umstieg.

Als wir in den nächsten Bahnhof einrollen, gibt es eine Durchsage: Sechs Gleise weiter fährt der Anschlusszug ab. Die Zugführerin jovial: “Versuchen Sie Ihr Glück!” Meine Nachbarin gegenüber am Tisch und ich sehen uns an. Bahnfahren ist einfach immer lustig – wäre es mein Anschluss, fände ich das ziemlich dreist.
Hinter mir beginnt es zu husten. Einmal, zweimal, dreimal. Viele Male. Zu viele Male. Ich beschließe, mich mit Arbeit abzulenken, doch das WLAN ist so mies, dass ich ständig herausfliege. Die Huster in meinem Rücken zu zählen wird mein neuer Zeitvertreib. Allmählich entdecke ich ein Muster. Ungefähr alle zehn Sekunden kommt einer. Hätte der Mitreisende eine Chance für einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde? Ich rechne hoch. Er hätte. Meine Nachbarin und ich sehen uns in Abständen fassungslos an. Eine Teilnehmerin der Fortbildung, von der ich komme, war am Morgen Corona-positiv, der Test in der Gruppe bei allen negativ – jetzt hat sich bestimmt schon die vielfache Virenlast in meinem Genick versammelt.

Inzwischen hat das Zugteam gewechselt, deshalb ermutigt mich niemand, mein Glück zu versuchen, als wir in den Bahnhof einfahren, wo ich umsteigen muss: ich könnte es angesichts unserer Verspätung vertragen. Fast tut es mir leid, mich von meiner Nachbarin verabschieden zu müssen, mit der mich mittlerweile eine innige Leidensgemeinschaft verbindet. Ein Blick auf das Gleis, wo ich meinen Anschlusszug zu erblicken hoffe, erspart mir den schweißtreibenden Sprint. Schon weg. Mein Bauchgefühl hatte mich sowieso schon nach den nächsten Verbindungen sehen lassen. Erfreulicherweise wird sich die Verspätung in Grenzen halten, ich kann sogar direkt fahren. Als ich zum Reiseplan weiterscrolle, ist auf einmal doch ein Umstieg vorgesehen. Die angegebenen vier Minuten müssten dafür dicke reichen, überschlage ich und springe in die nächste Bahn. Kurz vor dem Halt bleibt der Zug stehen. Als wir zwei Minuten zu spät ankommen, sehe ich am Nachbargleis meinen Anschluss. Ich sprinte durch die Unterführung. Vor dem Einstieg sicherheitshalber ein eiliger Blick auf die Abfahrtstafel. „Bitte beachten Sie den Aushangplan.“ Ist das jetzt mein verdammter Zug oder nicht? Ich hämmere auf den grünen Knopf, die Türen gehen auf. „Fährt der nach W.?“ schreie ich ins Abteil hinein. „Nee, der ist schon weg.“ Neben mir am Bahnsteig hat jemand inzwischen den Lokführer ans Fenster bekommen. „Am besten fahren Sie nach M. zurück – aber genau weiß ich das auch nicht.“ Die Bahn fährt ein Gleis weiter gerade ein. Wieder sprinte ich los und bedaure einen älteren Mann hinter mir – er muss sein Fahrrad schultern, um es durch die Unterführung zu schleppen. Kopfschüttelnd folgt er mir die Treppe hinunter.

Der Zug am Nachbargleis ist noch da, das Abteil, in das ich hineinsteche, so gut wie leer. Entnervt lasse ich mich in einen Sitz fallen. Als ich merke, dass es an meinem Hinterteil feucht wird, ist es bereits zu spät. Ich springe vom Sitz auf und will gar nicht wissen, in was ich mich hineingesetzt habe. Ein paar Minuten später bin ich wieder in M. Während ich am Bahnsteig auf die nächste, selbstverständlich verspätete Bahn warte, strecke ich meinen Po, an dem die nasse Hose klebt, der Abendsonne entgegen. Stehend verbringe ich die letzte halbe Stunde im Zug und freue mich auf die Dusche zuhause. Sie fällt länger aus als die üblichen energiesparenden drei Minuten.

Wäre ein interessantes Projekt

Ein Unterschied von Nacht und Tag

Gestern ist der Horizont gekippt
ein bleierner Himmel hat dich in den Abfluss gepresst
in dem das Meer verschwunden ist

Heute läufst du auf den Wellen
die harmlos gegen den Strand klatschen
ein Hund wird ausgeführt
und im Hafen gehen die Lichter an

Im Werden

„Sie werden schon …“ Die gerade frei gewordene Verkäuferin hinter der Theke wendet sich mir zu. Ein halbes Fragezeichen bleibt in der Luft hängen. Ich nicke. Ja, ich werde schon bedient. Aber ob ich schon werde? Die Frage klingt in mir nach.

Legendär Bertolt Brecht: „Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ‚Sie haben sich gar nicht verändert.‘ ‚Oh!‘ sagte Herr K. und erbleichte.“

Bin ich noch oder werde ich schon?

Zeit genug

Zusehen,

wie das Tütchen Zucker,
in den Cappuccino geschüttet,
die Flüssigkeit aufsaugend,
vom Rand her,
sein blendendes Weiß mit einem hellen Beigeton vertauscht,
sich darunter eine leichte Einsenkung bildet
und sich zu einem Trichter vertieft,
der durch den Milchschaum reicht
und, sobald der Zucker darin versunken ist,
einen kleinen, kreisförmigen Espressosee erscheinen lässt,
der nach und nach vom milchigen Ufer her zuwächst,
bis nur noch ein schmaler Spalt übrigbleibt.

Noch länger zusehen
hieße
den Kaffee kalt werden lassen

Von Konjunk- und anderen Tiefen

Der Haifisch wär‘ nicht nett,
wenn er gebissen hätt‘,
mein Bein wär‘ nicht mehr dran,
es wär‘ nicht mehr das meine
und schwämme ganz alleine,
verpackt im Haifischmagen,
was würd ich dazu sagen,
im weiten Ozean.

Drum weil es Sicherheit nicht hat,
dies “hätte”, “würde”, “wäre”,
schwimm’ ich im Baggersee anstatt
im konjunktiven Meere.

Ein Mann ist kein Mensch

Dialekte haben ihre Vorzüge: U.a. bringen sie direkt und oft bildhaft auf den Punkt, was die Hochsprache diskret ausdrückt. Durch Einheirat in unmittelbaren Kontakt mit der indigenen Bevölkerung gelangt, habe ich seit vielen Jahre mehrere native speaker des Kurpfälzischen vor Augen bzw. vor Ohren. Zunächst faszinierten mich die sprachlichen Neubildungen, die sich nicht unmittelbar auf die Hochsprache zurückführen lassen und derer es eine ganze Menge gibt, z.B. das in verschiedenen Bedeutungen verwendete “olwer” bzw. “olwa”. Es kann “ungeschickt, grob, grobschlächtig, unförmig, tollpatschig, ungehobelt; außergewöhnlich groß/dick” (wikipedia, Art. Kurpfälzische Dialekte) heißen. So ist ein “olwerer Kerl” jemand, der sich grobschlächtig und derb benimmt, auch “olwerdapped” gilt noch nicht unbedingt als Schimpfwort.

Fast noch interessanter erscheinen mir indes die Worte, die mit der Hochsprache übereinstimmen, aber im Dialekt eine markant andere Bedeutung haben. Z.B. das Wort “Mensch”. Meint “der Mensch” (maskulin) im Hochdeutschen einfach ein Mitglied der Spezies Homo sapiens sapiens, so gibt es das Wort “Mensch” im Kurpfälzischen im Neutrum: “des [das] Mensch“. Wer hier einen frühen Hinweis auf das sogenannte dritte Geschlecht vermutet – weit gefehlt. Denn entgegen der ersten Vermutung handelt es sich bei „das Mensch“ stets um ein weibliches Wesen – allerdings um kein gutes! So gehört „das Mensch“ durchaus in die Kategorie der Schimpfwörter und kann sogar noch getoppt werden durch „des Dreggmensch” [das Dreckmensch] oder „des Saumensch“. Dass ein Mann kein “Mensch” sein kann, ist in diesem Fall eher von Vorteil.