Sind Afrikaner Ästheten?

Haben Sie schon einmal Schwarzafrikaner gesehen , die sich nachlässig kleiden? Mir fällt auf: Afrikaner (ich verwende den bei uns eingebürgerten Begriff, mag er manchen heutzutage auch nicht mehr politisch korrekt erscheinen; zu Alternativen vgl. Drei Kinder am Bach) legen in der Regel viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Im Bus, im Zug, auf einer alten Klapperkiste von Fahrrad vor der Asyl-Unterkunft – wo immer ich Afrikaner treffe, stelle ich fest: Sie kleiden sich modisch und vorteilhaft, selbst wenn sie offensichtlich nur über geringe finanzielle Mittel verfügen. Vielleicht ist es dann nur eine einzige Garnitur, die im Schrank hängt, und vielleicht gibt es manchmal gar keinen Schrank – aber das Wenige, das sie tragen, ist mit Geschmack und Sinn für aktuelle Trends gewählt. Auch Männer schmücken sich mit Ringen und Ketten, und in der Farbkomposition ist man eher mutig-frisch als zurückhaltend-gedeckt.

Mir nötigt das Respekt ab. Für mich sind sie Lebens-, Überlebenskünstler, die auf vieles verzichten, aber nicht auf ihren Geschmack für das Schöne.

Ist das klischeehaft? Gar rassistisch? Gibt es auch einen positiven, paternalistischen Rassismus? Kommentare sind willkommen …