Was der einzelne bewirken kann

Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich zwar kein ausgesprochener Bahnhasser bin, aber in unregelmäßigen Abständen doch mittlere bis starke Aggressionsschübe erleide, weil schon zu viele meiner Nerven in den letzten Jahren im doppelten Sinn auf der Strecke geblieben sind. Umso erfreuter bin ich an diesem Morgen, als mir beim Umsteigen auffällt: Die Ansage über meinen Anschlusszug stimmt endlich! Vor einigen Wochen hatte ich einen Triebwagenführer der S-Bahn auf den Fehler hingewiesen. Er hatte versprochen, es weiterzugeben. Nun stimmen Zeit und Gleis plötzlich! Offensichtlich kann der einzelne in dieser Welt doch mehr bewirken, als ich in meinem Pessimismus oft befürchte. Freudig beschwingt nehme ich den Weg zum Nachbargleis unter die Füße, von wo der Anschlusszug abfährt – verspätet wie meist, was mich heute seltsamerweise gar nicht nervt. Dann fällt mir plötzlich auf: Die falsche Aussage, über die ich mich geärgert hatte, war immer die im Zug. Die korrekte Ansage, die ich gerade gehört hatte, kam vom Bahnhof …