Mysterium

Der Zug rollt aus der Millionenstadt hinaus, vorbei an Hochhauszügen, Hunderte von Lichtern in der Dunkelheit. Wie viele Leben allein hier, verschränkt oder nicht verschränkt, sich kreuzend oder nicht, einander gleichgültig oder abhängig voneinander. Der Zug rollt weiter, und mein inneres Auge zoomt aus dem Bahnhofsviertel hinaus und die ganze Stadt kommt in den Blick, dann das Land mit Tausenden von Städten, Dörfern: Millionen von Leben, parallel, überlappend mit dem Millionenfachen an Vernetzungen. Und dann erst die acht Milliarden, auf die wir zugehen (oder die wir vielleicht schon überschritten haben, wer vermag das schon zu sagen?)!

Ich muss zugeben: Schon der Anblick eines einzigen Friedhofs mit seinen scheinbar unzähligen Grabsteinen überfordert mich, ruft ein Universum von Biographien auf, das mit dem Verstand nicht zu fassen ist.

Sieh es, wie du es willst, dreh es, wie du’s magst, es bleibt ein Mysterium. Das Leben. Die Welt. Alles.