Ein Sommerabend, lau und mild,
man will im Freien sitzen,
zufrieden wird der Durst gestillt
nach Arbeit und nach Schwitzen.
Doch wie es oft im Leben geht:
Im schönsten Augenblicke
stört etwas, was im Wege steht,
bei mir ist’s eine Mücke.
Vor meinem Auge hin und her
ist ständig dieses Schwirren,
ich greife in den Luftverkehr,
sie lässt sich nicht beirren.
Am Auge bleibt sie penetrant,
ich will sie deshalb stoppen,
ich wedle, fuchtle mit der Hand,
will dieses Tier mich foppen?
Weg, weg mit dir, du Kreatur,
und lass mich bloß in Ruhe,
verzieh dich fix in die Natur,
bevor ich dir was tue!
Doch weiter saust sie hin und her
und schwirrt vor der Pupille,
die Sache nervt mich mehr und mehr,
hilft nur, dass ich sie kille.
Die Flugbahn hab ich fest im Blick,
von links nach rechts und runter,
im spitzen Winkel dann zurück,
jetzt wird mein Jagdtrieb munter.
Was kreist du ständig, blödes Vieh,
o halte endlich stille,
ich wag‘ es, schlage zu – und wie! –
und treffe nur die Brille.
Daheim vor’m Spiegel seh ich dann,
warum die Jagd misslungen,
das Vieh klebt an der Brille dran,
nun rasch das Tuch geschwungen!
Die Brille ist gleich wieder rein,
ich bin am Säubern heiter,
doch plötzlich fällt mir nichts mehr ein:
vor’m Auge schwirrt es weiter!
Wer nun neugierig geworden ist, was es mit den mouches volantes („Fliegende Mücken“) auf sich hat, findet hier Informationen.