Glaubensbekenntnis am Ende des Jahres

Ich glaube, dass Wladimir Putin ein menschenverachtender Tyrann ist, der skrupellos seine narzisstisch-nationalistischen Ziele verfolgt.

Ich glaube, dass ein Perspektivwechsel des Westens (auf die andere Seite der ständig vorgerückten NATO-Grenze) den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hätte verhindern können.

Ich glaube, dass wir Europäer eigene Antworten finden müssen, statt uns hinter der Doktrin der USA zu verstecken.

Ich glaube, dass es falsch und zugleich vermessen ist, zu sagen, wir könnten das Klima schützen.

Ich glaube, dass unsere Möglichkeiten, beim Schutz des Ökosystems Erde mitzuwirken, wesentlich größer sind, als wir über Jahrzehnte wahrhaben wollten, aber nicht groß genug, als dass es allein in unserer Hand stünde.

Ich glaube, dass wir diese Erde pfleglich behandeln und deshalb sorgsam mit ihren Ressourcen umgehen sollen, Verschmutzung und Zerstörung vermeiden und lebenswerten Lebensraum für die nach uns hinterlassen – das glaube ich nicht erst seit diesem Jahr.

Ich glaube, dass wir dafür von den Altvorderen einiges lernen können, z.B. was nachhaltigen Konsum angeht.

Ich glaube, dass Fundamentalismus jeder Art toxisch wirkt – ob es um Religion, Politik, Ernährung, Geschlechterfragen, Kultur etc. geht.

Ich glaube, dass eine der schlimmsten deutschen Untugenden darin besteht, alles zu übertreiben – ob Corona-Maßnahmen oder Energiesparen.

Ich glaube, dass unserer Demokratie einen Bärendienst erweist, wer Menschen, die konträre Meinungen formulieren, das Wort verbieten und sie am liebsten abschießen möchte.

Ich glaube, dass junge Menschen mehr Potenzial haben, als ihnen oft zugetraut wird, ich glaube aber auch, dass es entsprechend gefördert und herausgefordert werden muss.

Ich glaube, dass die wenigsten Menschen böse sind.

Ich glaube, dass die meisten zwischenmenschlichen Probleme durch Missverständnisse, unterschiedliche Prägungen, Sichtweisen und Kulturen entstehen und deshalb einer gewissen Tragik unterliegen.

Ich glaube, dass der Mensch flexibel genug ist, um sich an widrige Lebensumstände anzupassen.

Ich glaube, dass sich dieses schreckliche, schöne Leben lohnt, auch wenn es nicht immer schrecklich schön ist.

Ich glaube, dass dieses Glaubensbekenntnis noch wachsen kann und muss 😉