Ich habe Respekt vor Menschen, die sich voll und ganz einer Sache verschreiben und sich mit all ihrer Kraft dafür einsetzen, auch wenn es von ihnen Opfer verlangt. Aber dieser Respekt hindert mich nicht daran, kritische Fragen zum Inhalt ihres Engagements zu stellen. Es gibt auch Leute, die sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der nächste Innenminister Björn Höcke heißt…
Und in dieser Hinsicht habe ich massive Anfragen an die Aktionen der „Klimakleber“. Gerade wenn die Situation so düster sein sollte, wie es die von ihnen beschworenen Szenarien prophezeien, werden ihre Aktionen nicht ausreichen, die globale Erwärmung innerhalb des noch offenen Zeitfensters zu stoppen. Denn es ist völlig ausgeschlossen, weltweit die Entwicklung in so kurzer Zeit umzudrehen. Auch wenn in den nächsten Jahren alle Herzen in Deutschland den Klimaaktivisten zuflögen und alle nur denkbaren Maßnahmen ergriffen würden: Es könnte global gesehen den Prozess nicht (mehr) aufhalten. Wenn die Aktivisten uns deshalb glauben machen wollen, wir könnten als die sogenannte letzte Generation das Erreichen des Kipppunktes noch verhindern, dann rechnen sie mathematisch-theoretisch, nicht politisch-praktisch.
Das zweite Problem: Die Aktionen verfehlen den intendierten Sinn. Im Gegensatz zu ihrer Absicht, Menschen wachzurütteln, für die Klimathematik zu sensibilisieren und eine Veränderung ihres Lebensstils zu erreichen, verprellen sie weite Teile der Bevölkerung und erzeugen eine ablehnende Haltung. Damit spielen sie letzten Endes der AfD in die Hände…